vipja 2003
 
Donnerstag, 29. August 2002

Webseiten gestalten für Kinder

Der "Web-Usability Guru" Jakob Nielsen hat sich in seiner neuesten Arbeit mit der Frage vom Umgang der Kinder mit Webseiten beschäftigt. http://www.useit.com/alertbox/20020414.html Ausgehend von einer Studie, in der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren befragt wurden, entwickelte er einen Leitfaden für Webseiten-EntwicklerInnen, der für 128 USD im Internet käuflich erworben werden kann.

Kinder haben meist das Problem, so Nielsen, dass sie an alten Geräten mit alter Software und langsamen Zugängen im Netz aktiv sind. Denn sie müssen sich mit den abgelegten Geräten ihrer Eltern oder Geschwister herumplagen, und Schulen haben oftmals aus Kostengründen alte Geräte zur Verfügung. Daher müssen Webseiten, die speziell Kinder ansprechen sollen, besonders schnell im Aufbau sein. Denn Kinder sind überdies noch viel ungeduldiger als Erwachsene und meist nicht bereit, lange zu warten.

Ebenso sind Kinder nicht bereit, lange eine Seite zu untersuchen, ob sie ihnen taugt oder nicht. Was nicht auf ersten Blick anspricht, wird weggeklickt. Dagegen, so Nielsen, sind vor allem Mädchen durchaus bereit, kurze Einführungen bei online-Spielen zu lesen, bevor sie sich ins Getümmel wagen - sie unterscheiden sich hier durchaus von den Erwachsenen.

Interessant auch der festgestellte Unterschied zwischen Mädchen und Burschen. Da Mädchen in diesem Alter in ihrer Entwicklung bezüglich Lesen weiter fortgeschritten sind als Burschen, ergeben sich auch im Umgang signifikante Unterschiede: Burschen sind viel weniger tolerant gegenüber wortreichen Webseiten, sie klicken diese schneller weg. Mädchen dagegen suchen auf Webseiten kurze und gute Einführungen und bemängeln gegebenenfalls das Fehlen eben dieser. Außerdem - Burschen verbringen tendenziell mehr Zeit alleine vor den Bildschirmen, wogegen Mädchen eher in Gruppen oder mit den Eltern die Zeit vor den Geräten teilen.

Eines der wichtigsten Ergebnisse seiner Studie ist der Hinweis, dass Kinder - im Gegensatz zu Erwachsenen - nicht in der Lage sind, zwischen Inhalt und Werbung zu unterscheiden. Kinder klicken Werbungen immer dann an, wenn sie für sie spannende Themen andeuten oder lustig gestaltet sind. Nielsen ruft in diesem Zusammenhang die Erwachsenen dazu auf, mit Kindern den Umgang mit Werbung ebenso zu üben, wie dies beim Fernsehen oder bei Zeitschriften gemacht wird.

Was nun wollen Kinder im Internet finden? Nielsen sagt dazu: Inhalte, die unterhaltsam, lustig, bunt mit multimedialen Effekten aufbereitet sind. Allerdings muss beim Homepagedesign auf einfache Navigationssysteme zurückgegriffen werden und Inhalte möglichst simpel dargestellt werden. Kinder mögen zwar Abenteuer und Spiele, doch sollten die Webseiten selbst nicht in Abenteuer ausarten. Denn sonst klicken sich Kinder sehr schnell wieder woanders hin, auch wenn der Inhalt an sich "cool" wäre.

Kommentare an: barbara.buchegger@netbridge.at

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